SECA Band 14 - Privatplatzierungen im Schweizerischen Primärkapitalmarkt

Emittenten auf dem Primärkapitalmarkt nehmen ihre Finanzmittel entweder im breiten Publikum («öffentlich») oder bei einem beschränkten Personenkreis («privat») auf; eine 3. Variante kennt die schweizerische Gesetzgebung nicht. Die vorliegende Arbeit widmet sich der letztgenannten und immer beliebter werdenden, in der schweizerischen Lehre und Praxis jedoch partiell eher unterentwickelten Distributionsform: der Privatplatzierung.

Aus rechtsdogmatischen Gesichtspunkten interessiert vor allem die Lokalisierung der exakten Grenzen zwischen dem öffentlichen und dem privaten Vertrieb von Anlageinstrumenten, denn da, wo die Privatplatzierung – unter anderem ohne Pflicht zur Erstellung eines Emissionsprospektes – endet, beginnt der öffentliche Vertrieb mitsamt Prospektpflicht, und vice versa.

Dabei wird der Versuch unternommen, die verschiedenen Abgrenzungskriterien zwischen öffentlichen und privaten Platzierungen, die sich im fragmentierten Primärkapitalmarktrecht auffinden lassen und aus historischen Gründen wenig aufeinander abgestimmt sind, unter Berücksichtigung der entsprechenden Bestimmungen der EU sowie der USA einheitlich auszulegen.

Schliesslich wird auf die Rechtsfolgen fehlerhafter Privatplatzierungen eingegangen, und es werden mögliche Wege zur rechtssicheren Privatplatzierung von Anlageinstrumenten aufgezeigt. Empfehlungen an den Gesetzgeber de lege ferenda runden die vorliegende Arbeit ab.